Der Fuchs im Nebel

Einmal wollte ich an einem sonnigen, aber stark nebligen Herbstmorgen unbedingt den Fuchs fotografieren. Ich wusste, an welcher Stelle er aus dem Wald kommen würde, und ich wusste auch, zu welcher Uhrzeit ich gute Chancen haben würde, ihn fotografieren zu können.

So saß ich dann da im Gebüsch, wartete, lauschte und spähte – die Kamera im Anschlag. Und tatsächlich sah ich nach einer gewissen Zeit den Fuchs, gar nicht allzu weit von mir entfernt. Leider musste ich an diesem Tag die Erfahrung machen, dass selbst ein guter Autofokus mit dem schwachen Kontrast im dichten Nebel komplett überfordert ist. Und noch während die Kamera versuchte, auf den Fuchs scharfzustellen, war er verschwunden. Und er kam nicht wieder.

Natürlich war ich total frustriert, bis ich endlich wahrnahm, wie wunderschön die Sonne im Nebel durch die Bäume brach und die Landschaft sanft erleuchtete. Auf einmal sah ich die glitzernden Tautropfen in den Spinnennetzen. Für mich war dieses Erlebnis nicht nur eine Lehrstunde in Sachen Technik, sondern auch eine irgendwie philosophische: Wenn man sich zu sehr auf bestimmte Dinge versteift, verliert man den Blick für all das Schöne, das man bereits hat.